Samstag, 28. Dezember 2013

Rezension zu "Boy Nobody" von Allen Zadoff



Eine Einleitung für den Killer

„Boy Nobody“ mit dem Beititel „Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder.“ ist ein Geheimagenten-Thriller für Jugendliche, mit dem der amerikanische Autor Allen Zadoff den Grundstein zu einer viel versprechenden Reihe legt.

Inhaltlich geht es um einen namenlosen Jungen, der im Alter von 12 Jahren von einer geheimen Organisation als Attentäter rekrutiert wurde. Mittlerweile ist er 16 und erschleicht sich unter falschen Identitäten das Vertrauen seiner Zielpersonen, bevor er zuschlägt. Ein eiskalter Mörder, so scheint es. Doch sein neuer Auftrag stellt seine Loyalität auf eine harte Probe. Es sind Gefühle im Spiel, die er bisher nicht kannte…

Die Idee an sich macht diesen Roman als Thriller schon sehr spannend. Gerade im Bereich der Jugendbücher sind die Rollen des Helden und des Bösen doch oft recht eindimensional, offensichtlich und scharf getrennt dargestellt – eine solche klare Definition gibt es hier nicht. Der Junge, vorerst ohne Namen, der Ich-Erzähler dieses Auftakts, ist kein guter Mensch. Ohne Frage ist er ein Mörder. Für wen er allerdings arbeitet, wer seine Auftraggeber sind, wie er zu dem wurde, der er heute ist – das alles wird erst im Laufe der Geschichte in zahlreichen Rückblicken immer weiter aufgedeckt, vieles aber doch nicht vollständig aufgeklärt. So bleibt es spannend, die Figur des Hauptprotagonisten und sein Umfeld bleiben facettenreich. Der Leser kann spekulieren, zwischen vielen Möglichkeiten auf der gesamten Bandbreite zwischen dem „Bösen“ und dem „Guten“ wählen.

Unser Nobody ist nicht unsympathisch, doch ein Charakter zum bedingungslosen Gern-Haben ist er auch nicht unbedingt. Sympathie allein ist hier aber auch nicht das Entscheidende, denn insgesamt wirkt der Charakter durch seine zwiespältige Grundstruktur einfach authentisch. Der Rolle als Attentäter wird seine kühle und berechnende Art gerecht, die zunehmende Emotionalität spiegelt den Anfang seiner Zweifel wider, die den Kern der Entwicklung des Protagonisten ausmacht. Das Abweichen von seinem „normalen“ Weg ist das Interessante an diesem Thriller, gleichzeitig allerdings auch eine der kleineren Schwächen.

Denn den Zweifel ausgerechnet durch die übliche 3-Sekunden-Blitz-Liebe unsterblichen Ausmaßes einzuleiten wirkt nicht besonders durchdacht. Ganz im Gegenteil: Es wirkt ein wenig platt. Leider läuft es aber genau auf dieses Klischee hinaus. Die große Liebe auf den ersten Blick – da hätte der Autor auch ein bisschen weniger dick auftragen können. Nichtsdestotrotz schafft er es, sich und seine Hauptfigur durch geschickte Wendungen selbst aus der Kitschfalle zu retten und dem Buch ein rundes, stimmiges Ende zu verpassen, bei dem die Spannung bis zur letzten Seite aufrecht erhalten wird.

Sprachlich ist „Boy Nobody“ eine perfekt an die Hauptfigur angepasste stilistische Umsetzung aus kurzen Sätzen, schnellen Beobachtungen und einem hohen Lesetempo. Das Buch kommt ohne große Ausschmückungen aus, vermittelt dadurch die Atmosphäre eines Agententhrillers mit kalkulierendem Attentäter umso besser.

Kleine Schwächen bleiben aber. So scheint das Alter des Protagonisten und sein Wissen wie auch seine geistige Verfassung in Anbetracht seiner Ausbildungszeit von maximal zwei Jahren (mit anschließenden zwei Jahren im Einsatz) oft ein wenig überzogen – hier wäre „mehr“ definitiv mehr gewesen. Ein paar Jahre zusätzlich hätten der Glaubwürdigkeit sehr geholfen.
Außerdem ist „Boy Nobody“ von Anfang an klar erkennbar auf Fortsetzungsbasis geschrieben. Man spürt es als Leser recht schnell: Dieser eine Band wird kaum zu großer Erkenntnis führen. Eine abgeschlossene und nicht wenig spannende Teilhandlung mildern diesen Eindruck zwar ab, aber dennoch fühlt sich der erste Band eine Spur zu sehr nach Einleitung an.

Fazit: „Boy Nobody“ von Allen Zadoff ist ein sprachlich überzeugend umgesetzter Jugendthriller, der mit einem – fast – authentischen Charakter und spannenden Wendungen aufwartet. Einen leichten Anflug von Kitsch kann der Autor gekonnt umgehen, den Eindruck einer Einleitung statt eines ersten Bandes nicht ganz. Man muss sich darauf verlassen, dass die Fortsetzungen die Aufklärungsarbeit übernehmen. 4 Sterne. 




Die Boy-Nobody-Reihe
  1. "Boy Nobody" (Sept. 2013, englischer Originaltitel: "Boy Nobody")
  2. noch nicht bekannt (englischer Originaltitel: "The Lost Mission" - vorauss. Juni 2014)

Allgemeine Informationen

Ausgabe: Gebunden, mit Schutzumschlag
Erschienen: September 2013
Seiten: 336
Verlag: Bloomoon
ISBN: 978-3845800059
Preis: € [D] 16.99

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage zum Buch





Dienstag, 17. Dezember 2013

Schnelle Auslosung: Das Kissen geht an...

Heute gibt es nur eine ganz fixe Auslosung für das Kissen aus dem Adventsbeitrag. Im Moment habe ich leider wirklich wenig Zeit - ein Nebenjob im Weihnachtsgeschäft nimmt viel Zeit im Anspruch.

Also, ihr erinnert euch an das Kissen? Dazu schnell die Lose geschrieben und unter Katers wachsamen Augen den Gewinner gezogen.


Anja

Herzlichen Glückwunsch! 
Schick mit bitte deine Adresse an 

sarah_o_email@web.de

Allen anderen wünsche ich eine schöne Vorweihnachtszeit, ihr hört ganz bald wieder mehr von mir.

Montag, 9. Dezember 2013

Stempeln: Leserückblick auf den Dezember 2011

Auch in diesem Monat möchte ich wieder an der Aktion "Stempeln" von "Aisling Breith" teilnehmen. Bei meiner aktuellen Lese- und Rezensionsflaute ist es vielleicht auch genau das richtige, mir anzuschauen, was mich vor zwei Jahren begeistert hat - denn nach einigen ruhigen Wochen möchte ich meinen Lesefluss und auch den Blog doch wieder ein bisschen beleben.

Dazu soll es zwei "Stempel" geben - 


- die wohl an sich recht selbsterklärend sind.

Da mein Blog erst im Januar zwei Jahre alt wird, werde ich mich in diesem Monat, wie schon im November, noch einmal bei meinen Amazon-Rezensionen bedienen, um nachzuvollziehen, was ich im Dezember 2011 gelesen habe, sollten diese nicht auch als Altrezensionen schon auf dem Blog gelandet sein.
Die "IM-KOPF-GEBLIEBEN"-Bücher

Zunächst kommen alle Bücher, die sich einen grünen Stempel verdient haben. Der grüne Stempel bedeutet für mich, dass mir die Geschichte noch weitestgehend im Kopf geblieben ist, dass ich noch weiß, worum es in etwa ging, wie das ganze ausging und auch noch die Gründe kenne, die vor zwei Jahren zu meiner Bewertung geführt haben.
Was mir dagegen nicht so wichtig ist, sind zum Beispiel die Namen der Figuren oder alle Nebenhandlungen.

An das Buch kann ich mich noch gut erinnern - beim Namen des Autors kommt es mir allerdings gerade so vor, als hätte ich den noch nie gehört. Die Geschichte: Beliebtes Mädchen erwacht in Möbelhaus und erlebt anschließend ihren Todestag nacheinander aus der Perspektive von sieben Freunden. Ein bisschen was übernatürliches, eigentlich eine tolle Idee - ich erinnere mich aber, dass mir die Gründe zu flach waren und das Ende habe ich auch als schwierig in Erinnerung. Als etwas zwanghaften Versuch, trotz Tod noch ein Happy End zusammenzuzimmern. 

Ich habe das Buch daher bei Amazon mit 4 Sternen rezensiert. Wie immer habe ich die Namen vergessen (dabei steckt er hier sogar im Titel), der Rest ist aber noch ziemlich präsent. Grüner Stempel.




Davon habe ich noch fast alles im Kopf, sogar die Namen. Jem, ein Mädchen, das in den Augen der anderen ihren Todestag lesen kann, und Spinne, ein Junge, für den die Uhr langsam abläuft. Beide sind ein wenig rotzig, voller Hass auf ihr Leben in einem sozialschwachen Teil Londons. Natürlich verbringen die beiden Zeit miteinander, worauf das hinausläuft ist ja im groben auch nicht unvorhersebar. Eine actionreiche Flucht ist auch dabei - und ich erinnere mich sogar noch an die Gründe dieser Flucht, was wohl auch daran liegt, dass Rachel Ward in "Numbers" keine kleinen Brötchen backt, sondern sich eher als Fan großer Ereignisse erwies. Auch an das Ende erinnere ich mich gut, das hat mir gefallen, obwohl mir zwischendurch im Roman das ein oder andere fehlte. 

Trotzdem (oder gerade wegen dem Ende?) habe ich die Trilogie nie weitergelesen, aber oft darüber nachgedacht, es zu tun. Vielleicht ist mir das Buch genau deswegen noch so gut in Erinnerung... - weil ich regelmäßig daran denke, dass ich mal weiterlesen müsste. Vergeben habe ich 4 Sterne auf Amazon. Meiner Erinnungen zufolge ist "Numbers" ein eindeutiger Fall für den grünen Stempel.



Den ersten Band der "Chroniken der Unterwelt" habe ich auch noch ganz gut im Gedächtnis. Wobei das nicht ganz fair ist, denn der Film war ja erst vor kurzem großes Thema. Der hat mir allerdings deutlich schlechter gefallen als das Buch, das insgesamt viel runder und interessanter ist. Ansonsten ist die Geschichte von Clary, Jace und Co. wahrscheinlich jedem ein Begriff. Der erste Band endete ja höchst frustrierend, dennoch fand ich ihn wunderbar gelungen und habe ihn gerne gelesen. Es hat auch nicht lange gedauert, bis ich den zweiten Band zur Hand genommen habe...

Ich habe dem Buch 5 Sterne gegeben, die Rezension steht bei Amazon. "City of Bones" bekommt einen grünen Stempel.




Im Dezember 2011 hat das Unglück also begonnen. Nach Band 7 hat es vorerst aufgehört, die Reihe habe ich dort (nach Band 3 schon zum zweiten Mal) unterbrochen. Ich bin auch jetzt noch schockiert, an wie wenig Inhalt ich mich bei "Gezeichnet" erinnere, aber das liegt weniger an meiner Vergesslichkeit als viel mehr daran, dass die einzlenen Bände kaum Handlung haben. In Band 1 wird Zoey zum Vampyr, kommt an die Schule, lernt alle kennen, erweist sich als etwas besonderes... ach ja, die Männergeschichten fangen natürlich auch an. Ich neige allerdings dazu, mehr Handlung bei dem ersten Band zu vermuten, indem ich ihn mit Stoff aus dem 2. und 3. auffülle - die laufen ja aber auch einfach hintereinander weg, ohne abgeschlossene Teilhandlungen. Das ist mir letztens erst aufgefallen. Na ja. Rückblickend betrachtet, hätte ich einfach nach dem ersten aufhören sollen...

Ich habe 2 Sterne vergeben und die Rezension später auch auf den Blog gestellt, als ich die Reihe fortgesetzt habe. Also irgendwie ein grüner Stempel, aber mit ein bisschen Bauchschmerzen, denn die Grenzen bei der Handlung von Band zu Band sind etwas verschwommen.


"Betrogen" und "Erwählt" von Kristin und P.C. Cast

Hier kürze ich jetzt ein wenig ab, denn für diese beiden Bände, die ich auch im Dezember 2011 gelesen habe, gilt so ziemlich das gleiche, wie für den ersten. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich alle drei zusammen aus der Bücherei geliehen und habe es dann durchgezogen. Ich habe ihnen 3 (Rezension) und 2 (Rezension) Sterne gegeben. Die Handlung ist noch präsent, daher ein grüner Stempel für beide, verschwimmt aber etwas über die Grenzen der ersten drei Bände hinweg. Danach war dann allerdings erstmal "House of Night"-Pause angesagt.




Das Buch mochte ich sehr, der zweite Band der Wake-Trilogie. Ich habe mir daraufhin sogar die englische Trilogie-Box gekauft, aber den dritten Band habe ich noch nicht gelesen. Im zweiten lernt Janie mehr über ihre Fähigkeiten, in die Träume anderer Leute einzutauchen, und ihre Rolle als Ermittlerin wächst auch. Ihre Beziehung zu Carl wird auch sehr intensiv, das hat mir gut gefallen (und es ist mir übrigens totalst egal, dass Carl im Deutschen Carl heißt und nicht Cable, wie im Original). Besonders gut gefällt mir an den Büchern der protokollarische Stil, der die Reihe von anderen abhebt.

Ich habe Band 2 5 Sterne gegeben und eine kurze Amazonrezension geschrieben. Für mich ist die Geschichte noch präsent, daher ein grüner Stempel. Und vielleicht sollte ich in meiner Bücherei mal die Verfügbarkeit des dritten Bandes prüfen...



Eins meiner absoluten Lieblingsbücher. Natürlich erinnere ich mich daran noch. An Gemmas Entführung ins australische Niemandsland, an Ty, an die Gefahren dort draußen, abgeschnitten von allem. An die schwierige Beziehung zwischen den beiden. An die einmalige Perspektive, das tolle Ende. Das war ein Buch, das mich gepackt hat, wie nur wenige, auch nur wenige meiner 5-Sterne-Bücher. Manche haben halt noch das gewisse etwas. Deswegen war ich auch richtig gespannt, als auf dem Bloggertreffen beim Verlag auf der Buchmesse von einer Verfilmung die Rede war. Eigentlich bin ich ja nicht so dafür, aber ich kann mir das bei dem Buch gut vorstellen, weil es, wenn gut gemacht, auch das Potential für einen anspruchsvolleren Film hätte.

Also, das waren eindeutige 5 Sterne bei der Rezension auf Amazon. Das Buch bekommt auch natürlich einen grünen Stempel.



 Der erste Band der Kate-Burkholder-Reihe ist mir auch noch in Erinnerung geblieben. Der Thriller war nicht ganz unblutig, die Charaktere sehr interessant, gerade durch den Amish-Hintergrund der Ermittlerin. Auch die Handlung hat viele Berührungspunkte mit dieser Gemeinschaft. Der etwas abgerockte zweite Ermittler, Irgendwas Tomasetti (immerhin, ich weiß den halben Namen), der später hinzukommt, hat auch gut in den Thriller gepasst.

Der Thriller hat mir gefallen und bekam vor zwei Jahren 5 Sterne. Die Rezension ist nachträglich aufgrund einer Fortsetzung auch auf dem Blog gelandet. Grüner Stempel.






Die "NICHT-MEHR-PRÄSENT"-Bücher

Jetzt zu den Büchern, die mir nicht im Kopf geblieben sind beziehungsweise nicht mehr so sehr präsent sind, dass ich die Handlung in etwa nacherzählen könnte. Dazu zählt unter Umständen auch, dass ich nicht mehr weiß, warum es mir gefallen oder nicht gefallen hat oder ich die wichtigesten Wendungen nicht mehr benennen kann. Im Gegensatz zu meinem Namensgedächtnis ist mein Gedächtnis für Geschichten eigentlich immer ganz gut, doch irgendwann habe ich nur noch einzelne Bilder aus meinem Kopfkino vor Augen - Momentaufnahmen markanter Situationen - und dann merke ich, dass mir die Geschichte abhanden gekommen ist.

Eigentlich fand ich das Buch damals wirklich gut, aber die Geschichte war ein wenig verworren. Ganz grob weiß ich noch, dass sich ein älterer Herr zurückerinnert, dass sich, als er jung war, einer seiner Freunde das Leben nahm, dass er nachforscht und sich am Ende alles anderes herausstellt, als er es in Erinnung hatte. Es gab eine andere Beziehung, als er es dachte, und ich glaube auch ein Kind, das von jemandem anderen war, als er dachte - das hatte alles viel Tiefe und auch eine interessante Aussage über verzerrte Wahrnehmung und Selbsttäuschung, aber die genauen Zusammenhänge sind einfach weg. Ich kriege die Geschichte nicht mehr so recht zusammen.

Obwohl ich dem Buch also damals 5 Sterne gegeben habe, bei Amazon, muss ich ihm heute einen roten Stempel verpassen. Ich hatte wirklich gedacht, es würde mir länger in Erinnerung bleiben, aber: Es ist weg...

------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Das war es mit dem Stempeln für den Dezember 2011. Im nächsten Monat kann ich dann endlich vollständig auf meinen Blog zurückgreifen.

Welche Bücher kennt ihr denn? Wie sind sie euch in Erinnerung geblieben?


Sonntag, 8. Dezember 2013

Adventskalenderblogtour: Selbstgenähte Kissenbezüge und ein Giveaway

Heute, am zweiten Advent und 8. Dezember macht die Adventskalenderblogtour zum zweiten Mal halt bei mir. Dazu gibt es eine kleine Geschenkidee mit Tutorial und einem Giveaway.


Ich zeige euch heute einen leichten Kissenbezug mit sogenanntem "Hotelverschluss". Der ist auch für Anfänger geeignet, da weder Knöpfe noch Reißverschlüsse angenäht werden müssen - der Verschluss entsteht dadurch, dass sich der Stoff auf der Rückseite des Kissen überlappt. Anschließend zeige ich euch noch, wie ihr einfache Applikationen als individuelle Verzierungen auf eure Kissen bringt.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

ZUTATEN

Folgende Dinge benötigt ihr:  

- Nähmaschine
- Bügeleisen
- Kissen oder Stoff und Füllwatte, um eins zu nähen
- Stift, Schere, Maßband/Geodreieck
- Stoff für den Bezug (hier weiß)
- Stoffe für die Applikationen
- passende Garne
- Stecknadeln
- "Vliesofix"






-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

ANLEITUNG

Jetzt geht es mir der Anleitung los. Anfangen möchte ich mir dem Kissen...


Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder ihr habt ein passendes Kissen. Von dem müsst ihr dann nur noch die Seitenlängen ausmessen und fertig seid ihr mit diesem Abschnitt. Geht weiter zu "Der Bezug".


Die zweite Möglichkeit ist, ein einfaches Kissen schnell selbst zu nähen. Dazu braucht ihr einen Stoff und Füllwatte. Aus dem Stoff schneidet ihr ein Rechteck, das so breit und doppelt so lang ist, wie das Kissen, das ihr gerne hättet. Außerdem addiert ihr an den Rändern jeweils 1 cm für die sogenannte Nahtzugabe. Soll das Kissen, das ihr nähen wollt, also 30 x 30 cm groß sein, ergibt das folgende Werte für euer Stoffrechteck:

Länge: 2 x 30 cm + 2 x 1 cm = 62 cm
Breite: 30 cm + 2 x 1 cm = 32 cm


 Das zugeschnittene Rechteck faltet ihr mittig, rechte Stoffseite innen, steckt die Kanten mit den Stecknadeln senkrecht zur späteren Naht fest und näht anschließend 1 cm neben den Kanten (Nahtzugabe) entlang, um die Kanten zu verschließen. Damit der Stoff nicht aufribbelt, versäubert ihr die Nahtzugaben mit einen groben Zickzack-Stich, indem ihr die Stoffkante genau mittig unter dem Füßchen eurer Nähmaschine durchführt, damit die Nadel beim Zickzack einmal in und einmal neben den Stoff sticht. 
Auf einer Seite lasst ihr in der Mitte der Kante allerdings eine Öffnung, die groß genug ist, damit ihr durch diese das Kissen füllen könnt, nachdem ihr den Stoff gewendet habt.


Nachdem ihr das Kissen gewendet und mit der Füllwatte gefüllt habt, schlagt ihr die Nahtzugabe der Öffnung nach innen, sodass eine gerade Kante entsteht, steckt diese fest und näht nah an der Kante, um die Öffnung zu verschließen. Fertig ist das Kissen.


Jetzt wird der Bezug genäht. Dazu berechnet ihr wieder ausgehend von den Maßen des Kissens, wie groß euer Stoffrechteck sein muss. Dieses Mal müssen neben den Nahtzugaben von 1 cm bei der Breite auch noch jeweils 3 cm für den Saum an der Längsseite addiert werden. Außerdem muss sich der Stoff für den Hotelverschluss hinten überlappen. In meinem Fall eines 50 x 50 cm - Kissens sollen das 15 cm sein. Hier also die Beispielrechnung....

Breite: 50 cm + 2 x 1 cm = 52 cm
Länge: 2 x 50 cm + 2 x 3 cm + 15 cm= 121 cm


Die Maße übertragt ihr auf den Stoff und schneidet ihn zu. Anschließend wird als erstes der Saum an den beiden kurzen Kanten genäht, wozu der Stoff der 3-cm-Zugabe zweimal umgeschlagen und festgesteckt wird. Wenn ihr einen etwas festeren Stoff verwendet, bügelt den Saum einmal über. Dann näht ihr den Saum, wie auf dem Bild, entlang der inneren Kante des eingeschlagenen Stoffes, fest. 


Jetzt faltet ihr den Stoff, rechte Stoffseite innen, sodass das entstehende Rechteck die Länge eures Kissens hat und sich die gesäumten Enden mittig auf der Rückseite überlappen. Die offenen Kanten steckt ihr wieder fest und näht sie 1 cm neben dem Rand zusammen. Franzt euer Stoff auf, versäubert ihr die Nahtzugaben wieder mit einem groben Zickzack-Stich (siehe "Das Kissen"). 

Anschließend schneidet ihr noch die Ecken an den Nahtzugaben bis kurz vor die Naht schräg ein, wendet den Bezug und lasst ihn das Kissen einmal "anprobieren". Passt? Dann geht es weiter mit den Applikationen...


Jetzt machen wir das Kissen individuell, indem wir uns Applikationen basteln. In diesem Fall werden es ganz einfache, einlagige. Dazu braucht ihr ein Material namens "Vliesofix", das ihr so gut wie überall dort findet, wo auch Stoffe verkauft werden. Es handelt sich dabei um ein Klebepapier, das nach Aufbügeln beidseitig haftet - eine Seite ist dabei durch ein Papier geschützt. Der Vorteil, zum Beispiel im Gegensatz zum Feststecken der Appliaktion mit Nadeln, ist, dass nichts mehr verrutschen kann, wenn wir die Applikation später durch einen Zickzack-Stich umranden.


Außerdem könnt ihr die Papierseite des Vliesofix' auch direkt zum Aufzeichnen eurer Motive verwenden. Ich mache heute Buchstaben. Denkt am besten schon beim Aufzeichnen daran, dass das Motiv spiegelverkehrt gezeichnet werden muss, um hinterher richtig auf dem Stoff zu erscheinen. Bei symmetrischen Motiven ist das egal, bei einigen Buchstaben zum Beispiel aber nicht. Ich vergesse das immer gerne....
Nach dem Aufzeichnen schneidet ihr das Vliesofix erstmal nur grob zu.


Nachdem ihr euch für die Stoffe für eure einzelnen Motive entschieden habt, geht es ans Aufbügeln. Dazu stellt ihr euer Bügeleisen auf die mittlere Stufe (zwei Punkte) ein und legt das Vliesofix mit Motiv auf die linke Stoffseite, mit der Papierseite nach oben, mit der rauen, ungeschützten Seite auf dem Stoff. Dann bügelt ihr die Motive auf, ohne Dampf, aber mit leichtem Druck für einige Sekunden. Anschließend abkühlen lassen.


Jetzt schneidet ihr die Motive exakt zu und zieht dann das Papier ab. Das kann manchmal ein wenig schwierig sein, Fingernägel können helfen. 
Die zugeschnittenen Motive legt ihr jetzt mit der beschichteten Seite nach unten auf euren Kissenbezug, genau dahin, wo ihr sie haben wollt. Ich lege dann vor dem Bügeln immer noch einen leicht feuchten, dünnen Stoffrest drüber, was den Vorteil hat, dass die Buchstaben nicht mehr verrutschen können und man auch nicht mit den Bügeleisen hängen bleiben kann. Gebügelt wird wie schon beim ersten Mal bei mittlerer Stufe mit leichtem Druck für einige Sekunden. Abkühlen lassen.


Jetzt wird an der Nähmaschine ein schmaler Zickzack-Stich mit geringer Stichlänge eingestellt. Am besten, ihr testet an einem kleinen, gefalteten Stoffrest, ob euch die Einstellung so gefällt. Dann seht ihr schon bevor ihr euch an euren richtigen Stoff begebt, ob ihr die Umrandung gerne ein wenig breiter oder enger haben wollt.
Dann legt ihr die Applikation so unter das Füßchen der Nähmaschine, dass ihre Kante genau mittig liegt. Ihr seht also auf der einen Seite eure Applikation, auf der anderen den Stoff eures Bezuges. So umnäht ihr jetzt die gesamte Applikation mit einem farblich passenden Garn. Bei sehr dünnen Stoffen kann es sich empfehlen, ein Stickvlies beim Nähen unterzulegen, damit sich die Stoffe nicht verziehen.

Übrigens: Keine Angst vor den Ecken. Die Maschine hier einfach immer so stoppen, dass die Nadel im Stoff stecken bleibt. Dann das Füßchen hochnehmen (Nadel steckt immer noch), den Stoff drehen, Füßchen wieder runter und weiter nähen. Damit sind Ecken wirklich ganz leicht zu umnähen.


-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

ERGEBNIS


Wie ihr seht, habe ich zwei große Bezüge genäht, von dem einer das neue Schlummerkissen für meinen Kater werden soll. Deswegen habe ich seinen Namen draufgenäht. Beim zweiten überlege ich mir noch ein Motiv.
Aus dem Stoffrest habe ich außerdem einen kleinen Bezug genäht, der auf das kleine Tutorial-Kissen passt, dessen Entstehungsprozess ich unter "Das Kissen" beschrieben habe. 


Snow hat den Entstehungsprozess seines Kissen genau beobachtet - auf dem Kissen ohne Bezug schon einmal ein Nickerchen gemacht (als ich gerade alles bereit gelegt hatte und anfangen wollte - Hallo? Gibt es nicht noch genug andere Kissen?), beim Nähen zugeschaut (ein bisschen gruselig bei dem Licht) und das neue Kissen natürlich auch schon begutachtet, abgenickt und eingeweiht.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

GIVEWAY



Das kleine Kissen habe ich extra für dieses Tutorial genäht. Deswegen habe ich auf den Bezug "I *Herz* to read" geschrieben und dieses Kissen könnt ihr gewinnen. Es ist ca. 30 x 30 cm groß.

Teilnahmebedingungen:

- Ihr solltet 18 Jahre alt sein oder das Einverständnis eurer Eltern haben
- Versand erfolgt auch ins europäische Ausland (ist ja Weihnachten ;-) )
- Ihr solltet euch innerhalb von 3 Tagen nach Auslosung melden.

Wenn ihr dieses kleine, selbstgemachten Kissen also gerne unterm Weihnachtsbaum hättet, dann hinterlasst mit einen Kommentar unter diesem Post und zwar bis spätestens zum 15.12.2013 um 23.59 Uhr und beantwortet darin folgende Frage:

Welche selbstgemachten Geschenke landen bei euch unterm Weihnachtsbaum? 
Verschenkt ihr überhaupt Selbstgemachtes?

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

http://www.schattenwege.net/tagebuch/adventszeit-kalenderzeit-die-schattenwege-adventsblogtour-2013/





Dienstag, 3. Dezember 2013

Adventskalenderblogtour: Weihnachtsmarkt und selbstgemachter Glühwein

Heute ist der 3. Dezember und ich begrüße euch ganz herzlich zum dritten Türchen der Advenskalenderblogtour, heute auf meinen Blog.


In fast jeder Stadt eröffnen in der Vorweihnachtszeit die Weihnachtsmärkte, manche größer, andere kleiner. Alte und berühmte Weihnachtsmärkte, wie der Aachener Christkindles Markt, oder der Christkindlmarkt in München, haben teilweise Jahrhunderte alte Tradition.

Da ich in Dortmund wohne, habe ich euch einige Bilder vom Dortmunder Weihnachtsmarkt mitgebracht. Es ist in diesem Jahr der 115. und - angeblich, ich habe nicht nachgezählt - schlängeln sich rund 300 Stände durch die Dortmunder Innenstadt, vom Hansaplatz über den Alten Markt, rund herum um die Reinoldikirche und einem kleinen Ausläufer am Westenhellweg an der Petrikirche. 


Jedes Jahr öffnen die Stände des Weihnachtsmarkts in der Woche vor Totensonntag, haben an diesem dann noch einmal geschlossen, bevor der Oberbürgermeister der Stadt Dortmund den Markt dann am Montag nach dem Feiertag offiziell eröffnet und dabei auch den Weihnachtsbaum im Zentrum des Hansaplatzes einschaltet, der von da an jedem Abend auf dem Weihnachtsmarkt leuchtet.


Dabei handelt es sich um einen 45m hohen Baum, der an einem Gestell aus vielen einzelnen Fichten zusammengesetzt ist - manche Jahre krummer als andere und mal mit mehr, mal mit weniger Löchern. In diesem Jahr sieht er eigentlich (noch) ganz gut aus. Die Dekoration wechselt ebenfalls. In diesem Jahr ziert wieder ein ca. 4m hoher, beleuchteter Engel die Spitze und große rote Kerzen den Baum.


Neben einem Märchenplatz mit sprechendem Baum gibt es auf dem Weihnachtsmarkt die üblichen Stände und Attraktionen: Eine kleine Bühne mit Shows, Stände mit Dekorationsartikeln, Schmuck, Kerzen, Bekleidung, Geschenkideen, Fressbuden jeglicher Art, Taschendiebstähle... Und natürlich Glühwein. Was wäre ein Weihnachtsmarktbesuch ohne einen Glühwein? 


In Dortmund gibt es dazu in jedem Jahr, seit Anfang der 90er, eine neue offizielle Glühweintasse, meistens mit einigen Motiven der Stadt und, seit seinem Bestehen, dem Weihnachtsbaum unter Angabe seiner Höhe und Lichterzahl. Meine Sammlung ist bei Weitem nicht vollständig, aber anhand der kleinen Auswahl seht ihr, dass sich auch die Form immer ein wenig ändert. 2003, 2004 und 2009 beispielsweise gab es Stiefelchen, 2006 sah die Tasse einem Bierkrug ähnlich, 2011 gab es zum ersten Mal ein Herz. Der Herr ganz rechts ist Teil einer zweiteiligen (Kopf und Beine) Tasse, die es seit einigen Jahren zusätzlich gibt, wenn die Jahrestasse vergriffen ist. Im letzten Jahr habe ich nämlich leider keinen knuppeligen Schneemann mehr bekommen, in diesem Jahr ist die Tasse ein roter Weihnachtsmann.

Jetzt brauchen wir nur noch etwas um die Tassen auch zu Hause zu füllen. Einen selbstgemachten Glühwein zum Beispiel...

GLÜHWEIN-REZEPT

1 L Rotwein
2-3 unbehandelte Orangen
2 Stangen Zimt
5 Nelken
5 Pimentkörner 
1 Sternanis
brauner Zucker (oder Kandis) nach Geschmack


Die Orangen aufschneiden und alles zusammen in einem Topf erhitzen (nicht kochen). 


Im geschlossenen Topf auf kleiner Stufe ca. eine halbe Stunde ziehen lassen. Den Glühwein mit dem Zucker ja nach Geschmack süßen.


Die Gewürze entfernen. Dann kann der Glühwein direkt heiß in die Tassen oder Gläser gefüllt werden. 


Variationen:
Ich mag den Glühwein so, aber das Glühwein-Grundrezept kann natürlich auch vielfach abgewandelt und erweitert werden. Für ein Vanillearoma kann eine Vanilleschote mit in den Topf, für einen fruchtigeren Glühwein beispielsweise Kirschsaft und für den Glühwein "mit Schuss" kann vor dem Servieren Rum oder Amaretto zugegeben werden. Es kann auch mit Honig gesüßt werden, anstatt mit Zucker oder aus Weißwein ein weißer Glühwein hergestellt werden, der mit Apfelsaft fruchtiger wird.

Das war der Adventskalender für heute. Klickt auf den Banner, dann findet ihr morgen das nächste Türchen....

http://www.schattenwege.net/tagebuch/adventszeit-kalenderzeit-die-schattenwege-adventsblogtour-2013/