Montag, 30. April 2012

Kleiner Lesemarathon: Die Bib will die Bücher zurück ;-)

Eigentlich hatte ich mit "Arkadien fällt" und "Die toten Frauen von Suarez" (Mann, an dem lese ich auch schon lange rum) andere Lesepläne, aber dann ist mir aufgefallen, dass zwei andere Bücher Mittwoch in die Bibliothek zurück müssen, die ich unbedingt noch lesen wollte. Leider neige ich manchmal dazu die wirklich dicken Wälzer vor mir herzuschieben anstatt sie direkt anzugehen. :-(

Verlängern und dann noch mehr Zeit zum Vor-mir-Herschieben haben, will ich aber auch nicht und heute ist ja passenderweise ein Brückentag, an dem ich nichts besonderes vorhabe - jedenfalls nicht bis zum Abend. Deswegen mache ich einen kleinen Lesemarathon, bei dem ich die beiden Bücher schaffen möchte - oder jedenfalls einen Großteil davon. Am 1. Mai selbst werde ich wohl nicht viel zum Lesen kommen - wahrscheinlich aufgrund einer Kombination aus Termingründen und körperlichen Gebrechen verursacht durchs Feiern am Vorabend. ;-).

Also fangen wir an: Wie ich ja schon andeutete - Leichtgewichte sind beide nicht gerade. Da wäre zum einen "Die Seelen der Nacht" von Deborah Harkness, ein bisschen Contamporary-Fantasy mit Hexen, Dämonen und - natürlich - Vampiren,  und zum anderen "Biokrieg", ein Science-Fiction-Roman von Paolo Bacigalupi
800 Seiten und 608 Seiten - minus 198, denn gestern habe ich schon ein bisschen vorgearbeitet ;-).

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Anfangen werde ich mit "Die Seelen der Nacht" bei besagter Seite 198.

Inhalt: Diana Bishop ist Historikerin mit Leib und Seele. Dass in ihr zudem das Blut eines uralten Hexengeschlechts fließt, versucht sie im Alltag mit aller Kraft zu ignorieren. Doch als Diana in der altehrwürdigen Bodleian-Bibliothek in Oxford ein magisches Manuskript in die Hände fällt, kann sie ihre Herkunft nicht länger verleugnen: Hexen, Dämonen und Vampire heften sich an ihre Fersen, um ihr das geheime Wissen zu entlocken – wenn nötig mit Gewalt. Hilfe erfährt Diana ausgerechnet von Matthew Clairmont, Naturwissenschaftler, 1500 Jahre alter Vampir – und der Mann, der Diana bald schon mehr bedeuten wird als ihr eigenes Leben …

Start 9.00 Uhr:  Seite 198 von 800. Bisher gefällt mir das Buch ziemlich gut. Es liest sich flüssig und ist spannend. Die Vertrautheit zwischen Diana und Matthew entstand für meinen Geschmack allerdings ein bisschen sprunghaft, aber ansonsten ist auch die Beziehung zwischen Hexe und Vampir gut gelungen.

1. Aktualisierung, 11.00 Uhr: Seite 306 von 800. Liest sich immer noch sehr schön, romatische Liebesgeschichte, aber OMG es passiert zwischendurch kaum was, sondern ziiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieht sich wie Kaugummi....

2. Aktualisierung, 13.57 Uhr: Seite 444 von 800 Ein paar spannende Stellen gab es bisher, aber nicht viele. Die verbotene Liebe und die Machtspielchen zwischen steinaltem Vampir und Hexe stehen im Vordergrund. Die Liebesgeschichte gefällt mir aber auch weiterhin sehr gut.

3. Aktualisierung, 18.25Uhr: FERTIG! Nach ein paar Unterbrechungen zum Einkaufen usw. bin endlich durch. Es gefällt mir aber sehr gut, zwischendurch war es auch mal spannend, ist aber immer noch eher eine Liebesgeschichte - und sehr (Alltags-)detailverliebt. Interessantes Ende. Und jetzt mach ich erstmal Abendessen.

Der nächste Morgen....

Gäääääääähn. Guten Morgen. Gestern abend habe ich nichts mehr akutalisiert, aber ich habe "Biokrieg" noch ca. 50 Seiten angelesen. Dann hat mich die Lust verlassen. Ich glaube, ich werde es morgen erstmal abgeben, weil es mich nicht sehr fesseln konnte und ich es heute auch nicht mehr schaffe...

Freitag, 27. April 2012

Rezension zu "Méto - Das Haus" von Yves Grevet


Tatsachenbericht trotz Ich-Erzähler

"Méto - Das Haus" von Yves Grevet ist der Auftakt zu einer aus Frankreich stammenden Jugendbuch-Trilogie, die sich wie so viele heutzutage mit dem Thema Dystopie beschäftigt.

Zum Inhalt: Méto ist einer von 64 Jungen, die gemeinsam nach strengen Regeln in einem Haus auf einer Insel leben. Wo sie gelebt haben, bevor sie ins Haus kamen, wissen sie nicht, und auch was aus denen wird, die zu groß geworden sind, wissen sie nicht. Die Jungen sind in vier farbige Gruppen eingeteilt und Méto ist mittlerweile ein Roter - einer der ältesten. Er spürt, dass auch für ihn bald das Ende seiner Zeit im Haus gekommen ist und beschließt rauszufinden, was danach kommt. Selbst wenn er dabei brutale Bestrafungen riskiert. Er ist bereit für einen Aufstand...

Auf der einen Seite hält der erste Teil der "Méto"-Reihe meiner Meinung nach absolut was er verspricht: Er ist düster, teilweise sehr brutal und bedrückend. Der Roman besticht durch eine sehr intensive Atmoshäre, welche die Spannung die ganze Zeit über hoch hält und den Roman, obwohl er als Jugendbuch ab 12 Jahren herausgegeben wird, durchaus All-Age-geeignet macht. Das System, in dem die Jungen, die bis auf Méto alle sehr klassische römische Vornamen tragen, leben, besteht aus sehr strengen, größtenteils sinnlosen Regeln, sehr brutalen und auch detailliert beschriebenen Ballspielen und der ständigen Angst, aufzufallen oder das fabrige Band, das sie manchmal tragen müssen, zu zerreißen. Man spürt beim Lesen die Angst und die Bedrohung, die dieses finstere und so sinnlos erscheinende Leben ohne Ziel bestimmen.

Méto, der Ich-Erzähler konnte mich nicht ganz so sehr begeistern, wie die Geschichte drum herum. Auf der einen Seite soll er der aufmüpfigste aller Jungen im Haus sein. Keiner der anderen wurde so oft und so hart bestraft wie er. Aber diese Aufmüpfigkeit gilt wohl nur gegenüber seinen Cäsar 1 bis 5 genannten Bewachern. Denn zu allen anderen ist Méto einfach nur nett. Nichts anderes. Nur, ausnahmslos, ausschließlich nett. Er möchte über alles reden, jedem vertrauen und jedem helfen. Ihm fehlen einfach die Ecken. Ein bisschen Wut, ein bisschen Arroganz oder ein bisschen Verzweiflung. Er ist immer kontrolliert und immer - ja, ich wiederhole mich, aber Méto wiederholt sich im Buch auch unentwegt - nett. Andere Charaktere wie sein ängstlicher Freund Marcus, der dominante Claudius oder der starke Titus waren für mich daher letztendlich interessanter als der Ich-Erzähler selbst.

Allerdings kommt dann auch noch der sprachliche Aspekt zum Tragen. "Méto" ist in einer jugendgerecht einfachen Sprache geschrieben, die aber die Atmosphäre des Romans insgesamt gut vermittelt und angenehm zu lesen ist. Was trotz Ich-Erzähler meiner Meinung nach ein wenig auf der Strecke blieb, waren die Emotionen. Es liest sich alles eher wie ein Tatsachenbericht der Dinge, die Méto tut. Größere Gedankengänge gibt es nicht. Méto entscheidet schnell, ohne abzuwägen oder den Leser ein bisschen tiefer in seinen Entscheidungsprozess blicken zu lassen. Auch die anderen Charaktere bleiben dadurch oberflächlicher als sie sein müssten. Die Erzählung ist daher insgesamt eher auf die gut durchdachte Handlung fokussiert, weniger auf die Charaktere, wodurch mir ein wenig die Tiefe fehlte.

Das lässt sich auch an den Eckdaten des Romans festmachen. Unter der dem interessant gestalteten Cover, das farblich und zeichnerisch an ein Retro-Design erinnert, verbirgt sich mit knapp 220 Seiten ohnehin kein sehr umfangreicher Text. Hinzu kommen noch ein für eine gebundene Ausgabe eher kleines Format und eine vergleichsweise große Schrift. Dabei enthält das Buch keine knappe Geschichte - sie wird nur einfach sehr schnell und fast ohne Gefühle oder viele Details zu den Handlungspersonen erzählt.

Mein Fazit: "Méto - Das Haus" ist ein sehr gelungener Auftakt einer düsteren Jugenbuch-Dystopie mit durchdachter Grundidee, in dem es oft brutal zugeht. Das einzige Problem für mich waren die fehlenden Emotionen. Trotz Ich-Erzähler und sehr intensiver Atmosphäre durch die gefährliche und ungewisse Lebenssituation der Jungen, las es sich eher wie ein Tatsachenbericht, sodass mir die Charaktere ein bisschen zu kurz kamen, wobei der Ich-Erzähler sich auch noch sehr einseitig als netter Fast-Heiliger präsentiert. Trotzdem ist die Geschichte sehr spannend und am Ende bleiben viele Fragen offen, sodass ich mir kaum vorstellen kann, das man Métos Geschichte nicht weiterverfolgen möchte. 
Ich kann den nächsten Teil, "Méto - Die Insel", der leider erst im Oktober 2012 erscheinen wird, jedenfalls kaum erwarten. 4 von 5 Sternen für diese düstere Dystopie.


Die Méto-Trilogie (Links zu Amazon.de):

Allgemeine Informationen

Ausgabe: Gebunden
Seiten: 224
Verlag : Deutscher Taschenbuchverlag (dtv)
ISBN: 978-3423625142
Preis: € [D] 14.95

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage
  

Donnerstag, 26. April 2012

Rezension zu "Die Stadt der veschwundenen Kinder" von Caragh O'Brien


 Drei Kinder pro Monat

"Die Stadt der verschwundenen Kinder" von Caragh O'Brien ist der Auftakt der "Birthmarked"-Trilogie, einer Jugendbuch-Reihe, die sich in den aktuellen Dystopie-Trend einfügt. Obwohl die Geschichte daher wirklich nicht neu ist, hat mich die Umsetzung doch sehr begeistert.

Zum Inhalt: Die 16-jährige Gaia, die durch eine Verbrennung in frühster Kindheit eine vernarbte Gesichtshälfte hat, lebt in Wharfton und führt nach jahrelanger Ausbildung bei ihrer Mutter, der Hebamme ihres Stadtbezirks, zum ersten Mal allein eine Entbindung durch. Doch in Wharfton dürfen nicht alle Kinder bei ihren Eltern bleiben. Jede Hebamme muss jeden Monat die ersten drei Kinder, die sie entbunden hat, zur Enklave bringen, einer Stadt hinter hohen Mauern, die kaum eine Bewohner Wharftons jemals betreten hat. Auch Gaia weiß nicht, was sich hinter diesen Mauern verbirgt. Kaum hat sie aber ihr erstes Kind dort abgeliefert, erfährt sie, dass ihre Eltern verhaftet wurden. Alles was ihr von ihnen bleibt ist ein geheimes Stoffband mit einem ihr unbekannten Code, das eine alte Freundin ihrer Mutter ihr noch am selben Abend übergibt. Gaia versteht nicht, was es damit auf sich hat und auch nicht, was der junge Enklaven-Soldat Sergeant Leon Grey von ihr will, als er sie zu Notizen ihre Mutter befragt. Doch als ihre Eltern nicht zurückkehren, beschließt Gaia den Geheimnissen selbst auf den Grund zu gehen - und schleicht sich auf die andere Seite der Mauer...

Die Idee hinter der Geschichte hat mich von Anfang an interessiert. Warum werden jeden Monat so viele Kinder aus Wharfton zur Enklave gebracht? Und was ist die Enklave überhaupt? Zu Beginn weiß die Ich-Erzählerin und somit auch der Leser nichts von alledem, obwohl auch ihre beiden älteren Brüder "vorgebracht" wurden, wie sie es nennen, wenn ein Kind der Enklave übergeben wird. Wharfton ist ein einfacher Ort, in dem die Menschen mit Feuerstellen und schlichten Häusern ohne Technik ein eher altertümlich anmutendes Leben führen. Die Enklave versorgt die Menschen mit Nahrung, Wasser und ein bisschen Luxus - und man fragt sich als Leser wirklich sofort, warum? Die Erklärungen, die später geliefert werden, sind zwar auch nicht neu, aber meiner Meinung nach spannend und sehr gut durchdacht, sodass ich von der Grundidee des Romans begeistert bin.

Gaia ist als Protagonistin dieser Reihe gut gelungen. Sie ist keine klassische Schönheit, sondern durch ihre Narben gezeichnet. Manchmal ist sie stark, teilweise aber auch ziemlich naiv, was sie aber in erster Linie nicht anstrengend, sondern abwechslungsreich macht. Auch eine Liebesgeschichte gibt es in dieser Dystopie selbstverständlich, wie eigentlich in allen Jugendbüchern dieser Art. Im Gegensatz zu vielen anderen, tritt "Die Stadt der verschwundenen Kinder" aber nicht dieses "Blinde-Liebe-auf-den-ersten-Blick"-Klischee breit, was oft einfach zu kitschig wirkt. Die Liebesgeschichte hier nimmt man am Anfang sogar kaum wahr, so langsam entwickelt sie sich. Für mich war sie dadurch besonders schön und sehr viel glaubhafter als in vielen anderen Romanen dieser Art.

Auch die Sprache dieses Trilogie-Auftakts konnte mich überzeugen. Sie ist nicht zu einfach und die Autorin schafft es mit detailierten Beschreibungen die Welt ihres Romans in den Köpfen der Leser zum Leben zu erwecken. Ich konnte mich jedenfalls sehr gut in die Atmosphäre der Geschichte hineinversetzen und mit der sympathischen Ich-Erzählerin, die sich auf der Suche nach der Wahrheit und ihren Eltern gegen so viele Hindernisse durchsetzen muss, mitzufiebern. Neben der Ich-Erzählerin überzeugten mich aber auch viele der anderen Charaktere, die ebenso wie die Enklave als Ganzes nicht nur nach einem festen Prinzip von Gut und Böse handelten, sondern sich abwechslungsreich und oft überraschend präsentierten.

Bei den gestalterischen Aspekten des Buches muss ich allerdings ein paar Kleinigkeiten kritisieren. Das Cover ist sehr kindlich geraten, jedenfalls deutlich kindlicher als das Innere des Buches oder die Altersempfehlung von 14-16 Jahren es vermitteln, und erweckte bei mir daher lange Zeit einen etwas falschen Eindruck, der mich vom Lesen abhielt. Durch die gute Sprache und die durchdachte Handlung ist dieses Jugendbuch aber problemlos auch für ältere, wie mich als Mittzwanzigerin, geeignet.
 
Im Vergleich mit dem englischen Original können bei der deutschen Ausgabe meiner Meinung nach auch weder Titel noch Cover wirklich mithalten. "Birthmarked" ist als Begriff sicher schwierig zu übersetzen, ist aber sehr aussagekräftig, da er sich auf einen entscheidenden Prozess im Buch bezieht. Die Cover bei den englischen Ausgaben sind vielfältig. Mein klarer Favorit ist die US-Taschenbuch-Ausgabe von Macmillan, die das codierte Band zeigt und doch deutlich erwachsener daherkommt, als die deutsche Ausgabe. Auch die Fortsetzungen sind in dieser Gestaltung einfach wunderschön (siehe Links der engl. Originale unten).

Außerdem verspricht das Buch mit über 460 Seiten und einer beachtlichen Dicke vielleicht etwas mehr, als es hält, was mich ein wenig enttäuschte. Denn der Druck ist wirklich sehr groß und der verfügbare Platz auf den Seiten ist noch dazu durch nicht zu verachtende Ränder nur spärlich genutzt. Daher habe ich auch eher das Gefühl, ich hätte ein Buch mit dem inhaltlichen Umfang von 250, maximal 300 Seiten gelesen.

Fazit: Eine sehr durchdachte Dystopie aus dem Jugendbuchbereich mit sympathischer Ich-Erzählerin, schöner Sprache und einer Prise Romantik. Ich habe das Buch wirklich gerne gelesen und es hat mich inhaltlich rundum überzeugt. Lediglich das Äußere des Buches, insbesondere der sehr großzügige Druck, sorgten für eine kleine Enttäuschung, denn es war schneller zu Ende als ein Umfang von über 400 Seiten vermuten ließ. Das Ende ist zwar teilweise abgeschlossen, hält aber auch ein paar kleine Cliffhanger bereit, sodass ich es kaum noch erwarten kann, die Fortsetzung, "Das Land der verlorenen Träume", zu lesen. 5 von 5 Sternen für diese gelungene Geschichte.


Die Birthmarked-Trilogie (mit Links zu Amazon.de):
  1. "Die Stadt der verschwundenen Kinder" (Jan. 2011, engl. Originaltitel: "Birthmarked")
  2. "Das Land der verlorenen Träume" (Feb. 2012, engl. Originaltitel: "Prized")
  3. noch nicht bekannt (engl. Originaltitel: "Promised" - noch nicht erschienen)

Allgemeine Informationen

Ausgabe: Gebunden
Seiten: 464
Verlag : Heyne
ISBN: 978-3453528000
Preis: € [D] 16.99

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage
 

Mittwoch, 25. April 2012

Entdeckt: "Romeo für immer" - und automatisch eine Frage

Es ist ja erst ein paar Wochen her, dass ich "Julia für immer" gelesen habe, und als ich vor zwei Wochen die Rezension geschrieben habe, habe ich nur den englischen Titel der Fortsetzung, "Romeo Redeemed", finden können.

Jetzt habe ich beim Stöbern auch den deutschen gefunden, samt Cover.


Es wird in sehr direkter Anlehnung an den ersten Teil "Romeo für immer" heißen und im Oktober 2012 veröffentlicht werden (laut Amazon). 

Das Cover finde ich ja ähnlich schön gestaltet wie das von "Julia für immer" - aber mir drängt sich da dann doch eine Frage auf, die mich noch die halbe Nacht beschäftigen wird, wenn ich sie jetzt nicht stelle, und mich möglicherweise dazu zwingt, mein gesamtes "Romeo und Julia"-Weltbild noch einmal zu überdenken:

Seit wann ist Romeo eine Frau? 

Vielleicht liegt's auch mal wieder daran, dass ich blond bin, aber wenn auf dem "Julia"-Cover eine "Julia" zu sehen war, hatte ich irgendwie erwartet, dass auf dem "Romeo"-Cover ... naja... "Romeo" zu sehen wäre. Verrückt, ich weiß ;-).

Ich freu mich aber natürlich trotzdem auf das Buch, weil ich Romeo im ersten Teil so klasse fand.

Rezension zu "Bis das Feuer die Nacht erhellt" von Becca Fitzpatrick


Misstrauen und Geheimnisse


"Bis das Feuer die Nacht erhellt" ist nach "Engel der Nacht" der zweite Teil einer Mystery-Reihe aus der Feder von Becca Fitzpatrick und nach einigen Startschwierigkeiten bin ich von diesem Teil ebenso überzeugt, wie vom ersten.

Zum Inhalt: Es sind Sommerferien. Patch ist jetzt Noras Schutzengel und die beiden sind ein Paar. Doch Patch gibt sich immer distanzierter und weckt dadurch Noras Misstrauen, erst recht, als er immer öfter mit ihrer verhassten Mitschülerin Marcie gesehen wird. Als Nora auch noch von düsteren Träumen heimgesucht wird, beginnt sie immer stärker an Patch und seinen Absichten zu zweifeln. Doch auch die Rückkehr von Scott, eines Jungen, den Nora als kleines Kind kannte, nach Coldwater, wirft neue Fragen auf. Irgendetwas geht vor zwischen Nephilim und gefallenen Engeln und bei Nora regt sich der Verdacht, dass der Tod ihres Vaters mehr gewesen sein könnte, als ein zufälliger Mord...

Der Einstieg in "Bis das Feuer die Nacht erhellt" fiel mir schwer. Nach einem düsteren Prolog, der in der Vergangenheit spielt und bereits einige Überraschungen verspricht, flachte die Spannung erst einmal ab. Die Beziehung zwischen Nora und Patch ist zwar wirklich romantisch, aber die Magie vom ersten Teil habe ich nicht mehr gespürt. Eher schien es mir, als müsse die Autorin schon mit Gewalt versuchen, die Bedrohung, das Düstere, das Mysteriöse, das Patch nach seiner Wandlung vom gefallenen Engel zum Schutzengel ein wenig eingebüßt hatte, wieder zurückzuholen.

Unter dieser Bemühung litt für mich vor allem der Charakter der jungen Ich-Erzählerin Nora. Ihre vorherrschenden Charaktereigenschaften sind plötzlich Eifersucht und Misstrauen. Sie sucht mit ihrer ganzen Engergie und Leidenschaft nichts anderes als das Haar in der Beziehungssuppe mit Patch. Zu Beginn schienen mir dieses Misstrauen und diese Eifersucht einfach zu sehr konstruiert zu sein und hatten einen zu starken Beigeschmack nach Hirngespinsten, als dass ich mich von Noras Gedanken wirklich anstecken lassen und das Dunkle in Patch entdecken konnte. Stattdessen hatte ich richtig Mitleid mit dem sympathischen Düsterling, der diese zickige Freundin wirklich nicht verdient zu haben schien.

Erst nach etwa einem Viertel des Buches änderte sich das. Plötzlich war das Geheimnisvolle zurück, Patch hatte wieder etwas Bedrohliches an sich und Nora wurde mir wieder etwas sympathischer. Auch der neue Charakter Scott, der gutaussehende Coldwater-Rückkehrer, ist sehr gelungen und konnte die Lücke, die meiner Meinung nach durch das "Sommerferien-Loch" entstand, gut ausfüllen. Dadurch, dass Nora im Sommer nämlich nicht regelmäßig zur Schule geht, war ihre flippige Freundin Vee über weite Teile nicht mehr so präsent, wie im ersten Band. Und so nervig ich ihre überdrehte amerikanische Art in "Engel der Nacht" auch fand - ein bisschen gefehlt hat sie mir dennoch. Trotzdem: Die Charaktere sind alle überzeugend, oft undurchsichtig und sicher alles andere als schwarz-weiß.

Inhaltlich hat dieser zweite Teil fiel zu bieten, überrascht immer wieder und ist nach der anfänglichen Flaute sehr spannungsgeladen. Während Nora versucht, Patch' rätselhaftem Verhalten auf die Schliche zu kommen, wird sie in gefährliche Entwicklungen verstrickt, die ihr Leben bedrohen, und erfährt zusammen mit dem Leser viel Neues und Überraschendes über sich selbst und das Zusammenspiel zwischen Nephilim und Engeln, was auch für die folgenden Bände eine spannende Geschichte verspricht. Besonders das offene Ende hat es in sich. Es lässt mich ein wenig schockiert und mit dem starken Gefühl zurück, sofort weiterlesen zu wollen - und so sollte es nach einem guten Ende inmitten einer mehrteiligen Reihe doch auch sein.

Sprachlich ist "Bis das Feuer die Nacht erhellt" wieder sehr gelungen. Die Autorin hat die Ich-Erzählerin mit jeder Menge Wortwitz und trockenem Humor ausgestattet und ihr Sarkasmus macht beim Lesen richtig Spaß. Die Sprache ist weder zu einfach noch gestelzt, liest sich sehr flüssig und trägt mit wundervollen Beschreibungen gut zur leicht bedrohlichen Atmosphäre dieser Mystery-Reihe bei. Auch die Covergestaltung ist wie beim ersten Teil schon einfach gut gelungen und passt durch die dunklen Farben hervorragend zur Handlung. Es gefällt mir auch deutlich besser, als das eher blasse Cover der englischen Ausgabe "Crescendo", welches ich eher schwach und langweilig, und im direkten Vergleich zur deutschen Ausgabe auch eher unansprechend finde.

Fazit: Bis auf einen etwas schwierigen Einstieg, bei dem es der Autorin meiner Meinung nach nicht gelang, der glücklichen Beziehung zwischen Nora und Patch auf glaubhafte Art und Weise ein Ende zu setzen, hat mir auch dieser zweite Teil der Reihe sehr gut gefallen. Die Charaktere sind abwechslungsreich, die Atmosphäre ist düster und geheimnisvoll und die Sprache glänzt durch viel Humor. Eine Handlung voller Überraschungen und ein spannendes offenes Ende, sorgen letztendlich dafür, dass ich den nächsten Teil kaum erwarten kann. 4 Sterne.



Reihe (Links zu Amazon.de):
  1. "Engel der Nacht" (Aug. 2010, engl. Originaltitel "Hush, Hush") - Meine Rezension
  2. "Bis das Feuer die Nacht erhellt" (Nov. 2011, engl. Originaltitel "Crescendo")
  3. Deutscher Titel noch nicht bekannt (engl. Originaltitel "Silence")
  4. (engl. Originaltitel "Finale"/noch nicht erschienen)



Allgemeine Informationen

Ausgabe: Broschiert
Seiten: 416
Verlag :  Page & Turner
ISBN: 978-3442203901
Preis: € [D] 16.99

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage

Dienstag, 24. April 2012

Neuer Lesestoff #8: Bibliothek

Gestern hatte ich ja schon angekündigt, dass ich heute ein vorgemerktes Buch aus der Bibliothek abholen gehen, und zwar "Als die schwarzen Feen kamen" von Anika Beer.

Allerdings bin ich dann mal wieder eine runde durch die Regale gewandert und habe spontan noch 3 weitere Bücher mitgenommen - was sich im Nachhinein mal wieder als richtige Blondchen-Nummer erwiesen hat, weil ich mit dem Fahrrad unterwegs war, noch was einkaufen musste und mein Körbchen mit Hand- und Laptoptasche eh schon mehr als gut gefüllt war...naja, ich, die Bücher und der Rest sind irgendwie nach Hause gekommen ;-). Und hier ist meine Auswahl:


In Worten sind das:


"Als die schwarzen Feen kamen" von Anika Beer

Inhalt: Völlig unerwartet wird die fünfzehnjährige Marie von Gabriel, dem Schwarm ihrer Mitschülerinnen, angesprochen. Gabriel vermag die Wesen zu sehen, die sich im Schatten der Menschen verbergen, und in Maries Schatten bemerkt er etwas Beunruhigendes: einen Schwarm gefährlich anmutender schwarzer Feen. Gabriels Angebot, ihr zu helfen, lehnt Marie zunächst ab, doch als es den Feen gelingt, in die Realität einzubrechen, geht sie erneut auf ihn zu. Gemeinsam versuchen sie, das Wesen der schwarzen Feen zu ergründen. Dabei stoßen sie auf eine düstere Stadt aus Obsidian, die Marie einst in ihrer Phantasie erschuf, die jetzt aber von den schwarzen Feen beherrscht wird. Mit Gabriels Hilfe will Marie es wagen, die Obsidianstadt zu betreten, um sich den Feen zu stellen …

Das klingt nach einem interessanten Jugend-Fantasybuch. Aufmerksam geworden bin ich darauf durch die Debütautorenaktion auf Lovelybooks.de.

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"Gone 1 - Verloren" von Michael Grant
 
Inhalt: Sam ist auf der Flucht. Gewalt und Chaos regieren in Perdido Beach, seit alle Erwachsenen wie vom Erdboden verschwunden sind. Es tobt ein Kampf ums überleben. Zu seinem Entsetzen muss Sam feststellen, dass es kein Entrinnen gibt: EIne unüberwindbare Barriere umschließt die Stadt...

Das Buch wollte ich eigentlich schon lange mal lesen, aber irgendwie kam immer was anderes dazwischen. Als es dann heute im Regal stand, habe ich es mitgenommen...obwohl es mit rund 500 Seiten schon der größte Platzbesetzer im Fahrradkörbchen war...

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"Virtuosity - Liebe um jeden Preis" von Jessica Martinez
 
Inhalt: Die siebzehnjährige Carmen ist ein Star. Sie tourt mir ihrer Geige durch die Welt und spielt überall vor ausverkauften Konzertsälen. Doch die Konkurrenz ist hart. Beim Guarneri-Wettbewerb treten Jungstars aus den verschiedensten Ländern gegeneinander an - und nur der Sieg zählt. Carmen steht unter Druck, den sie nur noch mit Tabletten in den Griff bekommt. Doch dann lernt sie Jeremy kennen, ihren ärgsten Konkurrenten um den Sieg. Und obwohl Carmen weiß, dass sie sich vor ihm in Acht nehmen sollte, fühlt sie sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen. Für Carmen ist die Zeit gekommen, sich zu entscheiden: Setzt sie auf Sieg oder auf die Liebe ...
 
"Virtuosity" hatte ich im Laden auch schon einige Male in der Hand und war auch schon kurz davor es zu kaufen - allein weil mir das schöne Cover so gut gefällt. Aber beim Inhalt bin ich mir einfach nicht so sicher. Da bot es sich natürlich an, es heute erstmal aus der Bibliothek mitzunehmen, wenn es da schonmal rumsteht...
 
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"Mercy 3 - Besessen" von Rebecca Lim

 Inhalt: Der alte Fluch bannt Mercy erneut: Sie erwacht im Körper vin Irina, einem Topmodel. Auf einmal findet Mercy sich in einer falschen Glamourwelt wieder. Drogen und Intrigen treiben sie an den Rand des Abgrunds. Doch in der Stunde größter Gefahr bietet Luc ihr seine Hilfe an. Luc, den sie liebte, lange bevor sie Ryan traf. Jetzt muss Mercy entscheiden: Will sie mit Luc leben oder mit Ryan untergehen.

Die ersten beiden Mercy-Teile habe ich natürlich gelesen (Rezensionen: "Mercy 1 - Gefangen", "Mercy 2 - Erweckt") . Der zweite Teil war aber eher ein bisschen enttäuschend, was Mercys Geschichte und ihre Beziehung zu Ryan angeht und daher hoffe ich jetzt einfach mal, dass Ryan in diesem Teil eine größere Rolle spielen wird - und wenn der geheimnisvolle Luc aus Mercys Träumen endlich auftauchen würde, wäre das natürlich auch super.

Montag, 23. April 2012

Neuer Lesestoff #7

Es sind wieder ein paar neue Bücher bei mir eingetrudelt in letzter Zeit - nicht allzu viel, denn dank ein paar anderer Ausgaben, musste ich mich beim Kaufen zurückhalten...

Die erste Bücherlieferung war das gewonnene Buchpaket bei der Lovelybooks-Lesechallenge, bei der ich im März unter den Top 10 war. 
Es waren drin:

- "Das Skript" von  Arno Strobel (Psychothriller)
- "Das Stonehenge-Ritual" von Sam Christer (Thriller)
- "Hummeldumm" von Tommy Jaud (meine Rezension)
- "Ausgefressen" von Moritz Matthies

"Hummeldumm" besitze ich bereits - in der broschierten Ausgabe und als Hörbuch - und habe es auch schonmal rezensiert. Die Rezension habe ich dann heute auch hier eingestellt.
Die Taschenbuchausgabe hat abr ein echt süßes Extra, das die broschierte noch nicht hatte: Ein Erdmännchen-Daumenkino ;-). Was ich mit dem Buch mache, weiß ich noch nicht. Vielleicht vertauschen, veschenken - oder bei Gelegenheit verlosen...

Dann gab es noch eine kreative Verlosung zum Fantasy-Roman "Splitterwelten" von Michael Peinkofer. Dazu musste gezeichnet werden und es kamen wirklich coole Bilder bei raus, die es in einem Facebook-Album zu sehen gibt. Meine Zeichnung verdient sicher kein Prädikat "künstlerisch wertvoll", aber ich habe meinen Fähigkeiten entsprechend teilgenommen und auf den Bild seht ihr das Ergebnis und den Gewinn. 

"Splitterwelten" ist übrigens eine etwas ungewöhnliche gebundene Ausgabe, mit ganz flachem Buchrücken und schönen Illustrationen.

Dann ist heute ein Wanderbuch eingetroffen: "Méto - Das Haus" von Yves Grevet.

Zur Verfügung gestellt wird dieses Buch von Mrs Frida und ihrem Frauchen Andrea von "Mrs Frida van Bunnys Books", wo ihr auch eine Zusammenfassung der Wanderung dieses Buches und die Fazits aller Teilnehmer findet.

Auf das Buch bin ich schon sehr gespannt. Es ist eine neue, französische Dystopie, mit einer interessanten Retro-Covergestaltung, die mich ein wenig an das Videospiel "Fallout" erinnert. Auffällig ist außerdem der schwarz gefärbte Schnitt.


Als letztes dann noch das einzige Buch, das ich in den letzten zwei, drei Wochen gekauft habe: "Ich bin der Herr deiner Angst" von Stephan M. Rother. Es ist ein deutsche Thriller, der hauptsächlich in Hamburg spielt, und diesen Monat Mittelpunkt der Lesechallenge bei Lovelybooks.de.
 
Ich habe es auch bereits gelesen und hier findet ihr meine Rezension.




Morgen bekomme ich außerdem noch "Als die schwarzen Feen kamen" von Anika Beer aus der Bibliothek - darauf freue ich mich auch schon sehr.

Rezension zu "Hummeldumm" von Tommy Jaud


Safari mit Hindernissen

Ich habe mich krumm und schief gelacht über die neun Idioten in der Namibia-Wandergruppe von Tour-Guide Bahee.

Neben dem Ich-Erzähler Matze, selbst notorischer Pessimist und nicht gerade der größte Menschenfreund, und seiner Freundin Sina, die natürlich Schuld an der gebuchten Gruppenreise und damit auch an der Idioten-Begleitung ist, sind noch der neureiche, ständige besoffene Hobbyrassist Max und seine Freundin Brenda (die dümmste Wetterfee von N24), das ältere österreichisches Ehepaar Gruber - er Rentner mit Hang zu schlechten Witzen, sie Gewitterhexe - die rothaarige, schusselig-tollpatschige Trixi (Schweizerin aus Hannover), der langweilige Superathlet Kevin Schnabel (1011. beim Ironman), der weder trinkt noch raucht noch Fleisch isst, und der steinalte, wortkarge Dauerfotograf Seppelpeter mit von der Partie.

Matze ist daher auch von Anfang an super begeistert von seiner Reisegruppe und vor allem davon, dass er mehr als 80 Stunden mit diesen Leuten in einem kleinen Minireisebus verbringen muss. Dazu kommt noch, dass er vergessen hat, die Reservierungsgebühr für die neue Eigentumswohnung für sich und Sina zu bezahlen. Sina hat auch noch einen falschen nicht namibiatauglichen Adapter gekauft, sodass er seine ganzen geliebten Elektronikgeräte nicht benutzen kann, außer er bringt die Gewitterhexe dazu, ihm ihren Adapter zu leihen. Mit seiner Laune und seinen ständigen Versuchen irgendwo mitten in Namibia an Telefon und Internet zu kommen, verscherzt er es sich aber schnell mit der ganzen Gruppe und auch mit seiner Freundin....

Ich persönlich finde Tommy Jauds Art von Humor perfekt: schwarz, sarkastisch, manchmal schon zynisch und auch gerne mal fies. Das ist vielleicht nicht für jeden was. Aber ich kann diesem Buch nichts anderes geben als 5 Sterne, denn ich hab mich weggeschrien vor Lachen. Schon als ich das Cover gesehen habe, habe ich gedacht: Das muss ich haben!

Fazit: Wer auf schwarzen Humor und Situationskomik steht, der wird dieses Buch lieben. Wer lieber über leichten, freundlich sachten Humor lacht, der kann sich nicht wundern, dass ihm dieses Buch nicht gefällt. Es ist halt ein klassisches Tommy-Jaud.
Anmerkung zum Hörbuch: Inzwischen habe ich auch das Hörbuch erstanden und es ist genauso unterhaltsam wie der Roman. Tommy Jaud liest zum ersten Mal selbst und auch wenn Christoph Maria Herbst bei den Vorgängern absolut brilliant war, macht Jaud selbst es kein bisschen schlechter. 

"Hummeldumm" von Tommy Jaud auf Amazon.de 






Allgemeine Informationen

Ausgabe: Broschiert (Feb. 2010)
Seiten: 320
Verlag :  Scherz
ISBN: 978-3502110378
Preis: € [D] 13.95

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage

Sonntag, 22. April 2012

Lovelybooks-Lesemarathon: Ende

Heute um 9.00 Uhr endet der Lovelybooks-Lesemarathon. 

Dazu gibt es jetzt einen kleinen Abschlussbericht: 

Ich habe ein Buch vollständig gelesen ("Strange Angels - Verflucht" von Lili St. Crow) und ein weiteres begonnen ("Der Junge der Träume schenkte" von Luca Di Fulvio). 

Insgesamt waren das 520 Seiten in ca. 7,5 Stunden Lesezeit. 

Beide Bücher fand bzw. finde ich bisher nicht schlecht. "Verflucht" ist ein klassisches Jugendbuch und ist der erste von anscheinend fünf Teilen. Es las sich sehr flüssig und auch die Handlung war ganz nett - nichts außergewöhnliches - und es gibt auch einen Fast-Werwolf und einen Nicht-Ganz-Vampir (Djamphir), die um die Gunst der Ich-Erzählerin Dru konkurrieren.

"Der Junge, der Träume schenkte" geht da in eine ganz andere Richtung. Es springt bisher zwischen den Jahren 1908/09/10 und dem Jahr 1922 in New York und erzählt die Geschichte einer jungen Italienerin, die mit ihrem kleinen Sohn in die USA einwandert und sich dort prostituiert. Ich habe davon erst die ersten 140 von 781 Seiten gelesen und bin sehr gespannt wie es weitergeht.

Leider konnte ich nicht die ganze Zeit mitlesen, denn gestern am späten Nachmittag habe ich mich zum Fußball schauen in die Dortmunder Innenstadt aufgemacht und, da dort anschließend Ausnahmestimmung herrschte, bin ich noch eine Weile gebleiben ;-). Heute morgen habe ich dann noch etwa eine halbe Stunde weitergelesen.


Leider hatte ich nur mein Handy dabei, das als Kamera ziemlich ungeeignet ist. Aber einen klitzekleinen Film habe ich versucht.


Beim nächsten Lesemarathon kann ich dann hoffentlich bis zum Ende mitlesen. Der BVB wird ja nicht jedesmal gerade Deutscher Meister werden ;-)

Samstag, 21. April 2012

Lovelybooks-Lesemarathon: 2. Buch

So, das Mittagessen ist fertig und nebenbei beginne ich jetzt mein zweites Buch für den Lovelybooks-Lesemarathon und zwar "Der Junge, der Träume schenkte" von Luca Di Fulvio.

Da ich um 16.30 Uhr weg muss und das Buch mehr als 781 Seiten hat, werde ich es wohl heute kaum noch beenden - und wahrscheinlich auch nicht mehr bis morgen früh um 9, aber solange halte ich noch ein wenig auf dem Laufenden.

Also: 

15.00 Uhr: Start bei 0 von 781 Seiten.

16.15 Uhr: Gelesen 62 von 781 Seiten. Bisher gefällt mir das Buch ziemlich gut, aber leichte Kost ist es nicht gerade. Vergewaltigungen und Prostitution minderjähriger Mädchen. Nimmt mich schon etwas mit.


Jetzt muss ich mich aber auch erstmal vom Marathon verabschieden. Werde später im Bus noch etwas weiterlesen. Mal schauen, wie viel ich noch schaffe.

Sonntag, 9.00 Uhr: Im Bus gestern und heute morgen habe ich noch ein paar Seiten geschafft und beende den Lesemarathon bei 140 von 781 Seiten.

3,2,1 - Go! - Der Lesemarathon beginnt

Guten Morgen alle miteinander und besonders liebe Teilnehmer des Lovelybooks-Lesemarathons!

Es ist Samstag, es ist 9 Uhr, es kann losgehen!

Von meinen Vorauswahl habe ich mich jetzt für "Strange Angels - Verflucht" von Lili St. Crow entschieden.

Bis 16.30 Uhr bin ich auf jedenfall dabei und werde eventuell abends noch einmal einsteigen.

So jetzt mache ich es mir auf der Couch gemütlich (mein Kater ist auch schon da, ich hoffe er schnarcht nicht zu sehr, das nervt mich beim Lesen) und dann kann es losgehen.

AktuellerStand:

9.00 Uhr: Start. 

10.16 Uhr:  Gelesen 104 von 380 Seiten. Das Buch ist an sich ganz interessant, aber die Ich-Erzählerin Dru Anderson ist eine von der "Ich-bin-besser-als-all-die-Tussis"-Möchtegern-Ganzharte-Sorte - leidet aber gerade ununterbrochen und hat nebenbei noch die Manieren eines Bauerntrampels. Wenn ich außerdem noch ein einziges Mal lese, dass ihr neuer Mitschüler Graves noch etwas babygesichtig und hakennasig ist, aber sie schon sehen kann, dass er in ein paar Jahren der Traum aller Mädchen sein wird, fange ich lautstark an mehr Abwechslung zu fordern!

12.03 Uhr: Gelesen 210 von 380 Seiten. Das Buch ist ein bisschen wirr und, dass irgendjemand friert, habe ich jetzt gefühlt 100 000 Mal gelesen, aber ansonsten eigentlich gar nicht schlecht. Leider sabotiert mich mein Katerchen ein wenig beim Lesen, weil er lieber gestreichelt werden möchte ;-).  

14.26 Uhr: Buch beendet, 380 von 380 Seiten gelesen. Hat mir gut gefallen, auch wenn nicht allzuviel passiert ist. Lässt auf gute Nachfolger hoffen. Jetzt mach ich erstmal Mittag und mal sehen, ob ich danach noch Zeit habe, ein weiteres Buch anzufangen oder eher nicht. Etwa 2 Stunden habe ich ja noch Zeit, bevor ich los muss.

Freitag, 20. April 2012

Rezension zu "Ich bin der Herr deiner Angst" von Stephan M. Rother


Zur Halbzeit wird's langweilig

"Ich bin der Herr deiner Angst" ist ein Thriller von Stephan M. Rother, der sich viel mit den Themen Angst und Psychologie beschäftigt und mich, obwohl ich die erste Hälfte noch wirklich spannend fand, zwischenzeitlich etwas langweilte.

Zuerst einmal aber zum Inhalt: Im Hamburger Rotlichtviertel wird ein Mann tot aufgefunden. Es handelt sich ausgerechnet um einen Polizisten aus dem Team von Hauptkommissar Jörg Albrecht, der zusammen mit seinen Kollegen die Ermittlungen aufnimmt. Als der Täter weiter mordet, kristallisiert sich schnell heraus, dass es eine direkte Verbindung zur Hamburger Kripo geben muss. Bei ihrer Recherche stoßen die Ermittler auf den vor mehr als 20 Jahren aufgeklärten Traumfänger-Fall und den Traumfänger Max Freiligrath selbst, der immer noch in einer geschlossenen Psychiatrie sitzt...

Der Thriller wird aus insgesamt drei Perspektiven erzählt, die sich gut voneinander abgrenzten und der Handlung eine gewisse Abwechslung bescherten. Die Passagen des sehr philosophisch veranlagten, leicht schrulligen und oft etwas herrischen Hauptkommissars Albrecht werden in der dritten Person erzählt, während seine Kollegin Hannah Friedrichs als Ich-Erzählerin auftritt. Dazu kommen die "Zwischenspiele", die am Anfang recht verwirrend waren und aus Sicht einer anonymen Person erzählt werden, deren Identität sich erst im Laufe des Thrillers lüftet. Während ich den Wechsel zwischen Albrecht und Friedrichs sehr gelungen und ihre verschiedenen Charaktere zusammen mit ihrer persönlichen Sichtweise auf die Dinge interessant fand, konnten mich die "Zwischenspiele" nicht wirklich überzeugen, da sie weder besonders spannende Aspekte enthielten, noch für einen großen "Aha"-Effekt bei ihrer Auflösung sorgten.

Die Mordfälle und Ermittlungen sind zu Beginn des Buches auch noch sehr spannend, wenn auch für mich die ein oder andere Schlussfolgerung nicht immer schlüssig wirkte und ich mich besonders für Albrechts Faible für Sokrates nicht allzu sehr begeistern konnte. Dennoch hatte der Fall am Anfang das gewisse Etwas, sodass ich dem Buch mit viel Interesse folgte und es kaum zu Seite legen konnte. Auch der Schreibstil gefiel mir recht gut, ebenso wie die beiden Hauptcharaktere Albrecht und Friedrichs (auch wenn ersterer mir sehr unsympathisch war), die durch ihre Gedankengänge Tiefe in die Handlung brachten. Die Morde selbst sind ebenfalls außergewöhnlich und grausam, allerdings nicht allzu detailliert beschrieben, sodass auch etwas zarter besaitete Leser hier nicht abgeschreckt werden sollten.

Leider brach die Spannung für mich ab etwa der Hälfte des Romans stark ein, was in etwa mit dem Zeitpunkt der Einbindung des schon im Klappentexts erwähnten Traumfänger-Falls in die Ermittlungen zusammenfiel. Dieser Fall konnte mich nicht überzeugen. Die Idee dahinter war nicht neu, die Umsetzung dann schon fast surreal, wodurch sie für mich mit den sehr handfesten Morden des aktuellen Falls nicht wirklich mithalten konnten. Statt aber weiterhin wenigstens ansatzweise logische Ermittlungen zu führen, schießt sich das Ermittlerteam fix auf den seit mehr als zwei Jahrzehnten weggesperrten Psychopathen ein, wobei ich die Zusammenhänge zwischen den beiden sehr unterschiedlichen Mordserien auch gar nicht als so zwingend empfand, wie sie dargestellt wurden.

Während im Hintergrund also der Täter weiter aktiv war und mit einem gelegentlichen Leichenfund den Leser noch mal daran erinnerte, dass es sich auch in dieser zweiten Hälfte noch um einen Thriller handelt, liefen im Vordergrund für meinen Geschmack etwas langatmige philosophisch-psychologische Gespräche mit Freiligrath ab, die mich einfach nicht mehr besonders mitreißen konnten. Interessante, spannende Ermittlungsansätze aus der ersten Thriller-Hälfte wurden unbeachtet fallen gelassen und nie wieder wirklich aufgenommen und aufgeklärt - auch am Ende fühlte ich mich was diese Fragen anging eher vertröstet.

Das Ende wurde dann noch einmal spannend, die Enttarnung des Täters war auch durchaus überraschend, es konnte mich aber durch die Art, wie es zustande kam, nicht mehr wirklich überzeugen.

Fazit: Mittelmäßig. Guter Schreibstil mit abwechslungsreichen Perspektiven durch die beiden charakterlich sehr unterschiedlichen Ermittler. In der ersten Hälfte fand ich den Thriller auch fast vollständig überzeugend - doch anstatt der erhofften spannenden Ermittlung auf den Spuren des Täters, wurde die zweite Hälfte durch viele Gespräche ohne Fortschritt eher öde. Daher leider nur 3 von 5 Sternen.



"Ich bin der Herr deiner Angst" von Stephan M. Rother bei Amazon.de

Allgemeine Informationen

Ausgabe: Taschenbuch (April 2012)
Seiten: 576
Verlag :  rororo
ISBN: 978-3499258695
Preis: € [D] 9.99

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage

Donnerstag, 19. April 2012

Lesemarathon zum Welttag des Buches

Am Samstag, dem 21. April, startet der Lesemarathon zum Welttag des Buches bei lovelybooks.de und ich versuche teilzunehmen. Um 9 Uhr am Samstag morgen soll's losgehen und bis Sonntagmorgen, ebenfalls 9 Uhr gehen. 

Ich habe mir vorgenommen Samstagvormittag wenigstens ein Buch zu lesen - welches muss ich mir noch überlegen. Die aktuell fünf heißesten Kandidaten fürs Gelesen-Werden seht ihr auf dem Bild.

Am Abend muss ich dann "leider" für's Fußballschauen unterbrechen und ob ich danach noch weiterlese? Wird vielleicht vom Ausgang des Spiels abhängen ;-).

Auch wenn ich mich dann leider nicht ganz so viel an der Aktion beteiligen kann, wie ich gerne würde, finde ich es eine tolle Idee und ich hoffe, dass sich einige zum gemeinsamen Lesen zusammen finden werden.

Dienstag, 17. April 2012

Buchverfilmung: Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele

Eigentlich war ich schon Ende März in der Verfilmung von "Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele", aber weil es zu dem Zeitpunkt bei mir ja alles ein wenig chaotisch war, kommt der Post ein wenig verspätet. 

Dass ich das Buch gelesen habe, ist ja auch noch gar nicht so lange her (zwei Monate etwa, hier die Rezi) und ich fand es ziemlich gut. Von daher war ich auch etwas skeptisch wegen des Films: Verfilmungen sind ja doch recht oft ein wenig enttäuschend - aber das war es absolut nicht. Zwar finde ich das Buch immer noch einen Ticken besser, aber die Umsetzung war ziemlich gut.

Der Trailer


Im Kino

Also, wie gesagt, Ende März war ich im Kino, zusammen mit meinem Freund. Der war möglicherweise nicht ganz so angetan von dem Film und fand ihn im Vergleich zu meiner Zusammenfassung, worum es gehen soll, ("Verfilmung eines Jugendromans, 24 Jugendliche werden in einer Arena gesperrt und bringen sich gegenseitig um") ein bisschen harmlos. Gut - möglicherweise - habe ich auf die explizite Erwähnung der "FSK 12"-Freigabe und der damit einhergehenden, anzunehmenden Entschärfung des "und bringen sich gegenseitig um" verzichtet.... aber das "Jugendroman" habe ich erwähnt (bestimmt...einmal) ;-).
Außerdem - zu meiner und auch zur Überraschung meiner beiden Sitznachbarinnen - waren neben meinem Freund wirklich sehr viele Männer im Kino - allein, ohne weibliche Begleitung (Warum?). Ich glaube letzte Woche in "Battleship" (Kurz-Rezi: Macht viel "Bumm!", aber bitte Hirnmasse am Eingang abgeben) waren prozentual sogar weniger Männer anwesend. 
Naja, wir haben dann nochmal kurz die Karten verglichen - ja, doch, richtiges Kino. Konnte losgehen...

Meine Eindrücke

Ja, ich bin wirklich überrascht. Ich mag die Verfilmung.

Gerade der Teil in der Arena war doch sehr nah am Buch, auch wenn gerade eine der besten Szenen, die Sache mit dem Schlafmittel für Peeta, weggelassen wurde. Und natürlich war alles ein bisschen harmloser, als in meiner Vorstellung. FSK 12 kann halt mit Kopfkino doch nicht mithalten - jedenfalls nicht mit meinem ;-). 
Die Besetzung fand ich eigentlich bis auf wenige Ausnahmen passend. Josh Hutcherson als "Peeta" fand ich wirklich gut und auch die meisten Nebenrollen von den Teenagern in der Arena fand ich gut besetzt. Besonders Jackie Emerson als "Foxface" sah genauso aus, wie ich sie mir beim Lesen vorgestellt hatte.

Leider ist es ausgerechnet die Katniss, dargestellt von Jennifer Lawrence, die ich nicht ganz überzeugend finde. Jennifer Lawrence ist natürlich wirklich hübsch, aber ich finde auch sehr weich, gerade im Gesicht...und Katniss hätte ich mir deutlich drahtiger und härter vorgestellt. Der Funke ist auch während des Films leider nicht so wirklich übergesprungen.
Ich fand auch, dass der Charakter "Katniss" im Film sehr entschärft wurde, was ihre Berechnung und Distanziertheit angeht. Der End-Konflikt mit Peeta fehlt und sie wirkt eigentlich oft eher unsicher, als wirklich trotzig, berechnend oder stark, wie im Buch, obwohl es genau das ist, was diesen Charakter für mich auszeichnete. 

Dafür gefielen mir die zusätzlichen Szenen mit "Präsident Snow", dargestellt von Donald Sutherland, wirklich gut.  Durch die Ich-Perpektive im Buch war das Drum-Herum ja maximal zu erahnen, aber im Film kriegt das durch diese zusätzlichen Szenen etwas richtig bedrohliches.

Andere Sachen wurden dafür zurückgestellt: Der Konflikt zwischen Katniss und ihre Mutter und auch der Tod ihres Vaters waren, ohne das Buch zu kennen, wohl nicht ganz so leicht zu verstehen - fanden zumindest mein Freund und auch meine Mutter, die den Film ein paar Tage nach mir geschaut hat und das Buch nicht kennt. Das stumme Mädchen in der Unterkunft in Capitol fehlt auch völlig und das Ende wurde insgesamt harmloser. Peeta blutet kein zweites Mal und das Bein bleibt, wo es ist.

Die beiden Fortsetzungen habe ich bisher nicht gelesen, daher weiß ich noch nicht, was davon später relevant wird...zumindest zum stummen Mädchen hatte ich aber noch irgendwie eine weiterführende Geschichte erwartet (oder nicht?)

Also...
Mein Fazit

Eine lohnenswerte Verfilmung, obwohl das Buch immer noch besser ist. (Aber welche Verfilmung war schon jemals besser, als das Buch?)

Rezension zu "Hyddenworld - Der Frühling" von William Horwood


 Und es zieht sich...

"Der Frühling" ist der erste "Hyddenworld"-Band von William Horwood über die kleinen Hydden, die vor den Augen der Menschen verborgen unter der Erde leben. Obwohl ich sowohl die Grundidee als auch die Leseprobe noch sehr ansprechend fand, konnte mich dieser Fantasy-Roman dann aber ganz und gar nicht begeistern.

Der Inhalt: Alles begann vor rund 1500 Jahren in Englalond als Imbolc, die große Liebe des Hyddenschmieds Beornamund starb. In seiner Wut über diesen Verlust zertrümmerte Beornamund eine selbst hergestellte Brosche in 1000 Stücke. Nur drei dieser Stücke, die den Sommer, den Herbst und den Winter repräsentieren, konnten gefunden werden und zieren seitdem dem Anhänger der Friedenswerberin Imbolc, die seit ihrem Tod unsterblich durch die Welt reist und der Legende nach erst dann vergehen wird, wenn der letzte Stein aus dem Anhänger gefallen ist.
Dieser Zeitpunkt ist nun gekommen, doch Imbolc hat noch zwei letzte Aufgaben zu erfüllen: Sie muss ihre Nachfolgerin, die Schildmaid, die einen Umbruch in der Welt der Hydden ankündigt, und den fehlenden Stein, den Frühling, der in ihrem Anhänger immer fehlte, finden.

Bei ihre Suche trifft sie unter anderem auf den beeindruckend intelligenten Hydden Stort und seine Freunde aus der Stadt Brum, mit denen gemeinsam sie einen schicksalhaften Autounfall von vier Menschen. Die kleine Katherine, ihre Eltern und der kleine Junge Jack.
Doch Jack ist in Wirklichkeit kein Mensch, sondern ein Riesengeborener unter den Hydden, der in die Menschenwelt geschmuggelt wurde, um sein Leben zu schützen.
Er und Katherine haben ebenfalls ein Schicksal zu erfüllen und das wird ihnen klar, als sie sich 11 Jahre nach dem schweren Unfall als Teenager wiedersehen und in die geheime Welt der Hydden eintauchen...

Die Grundidee ist meiner Meinung nach noch wirklich gut. Kleine Leute, die unsichtbar für die Menschen in eigenen Städten leben und zwei Teenager, die in diese fremde Welt hineingezogen werden. Daraus hätte man sicher was machen können. Leider fand ich das, was daraus gemacht wurde, dann aber bis auf wenige Kleinigkeiten einfach nur noch schlecht.

Der Inhalt lässt ja schon eine Vielzahl von Handlungssträngen vermuten und so ist es dann auch. Gerade am Anfang fiel es mir mit jeder Seite schwerer zu überblicken, was geschah, und die vielen Namen und Personen richtig einzuordnen. Im Laufe der Geschichte besserte sich dies zwar - nicht zuletzt, weil sich die Zahl der wichtigen Handlungsträger für längere Zeit von gefühlt-unzählbar auf zwei reduzierte - vieles blieb für mich aber auch nach den geschlagenen 520 Seiten undurchsichtig und ich machte mir viele Gedanken um mögliche Fehler in der Logik oder Widersprüche in einfachsten Dingen (wie Alter oder Größe der Protagonisten).

Der Roman teilte sich für mich daher in zwei Teile: Verwirrung am Anfang, Langeweile danach. Nachdem sich auf den ersten Seiten alles gleichzeitig, aber nur in kaum verständlichen Andeutungen ereignete, passiert anschließend endlos lange kaum noch etwas, abgesehen von der Annäherung zwischen Katherine und Jack. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, ich läse immer noch die Einleitung - und das 500 Seiten lang. So wenig Handlung steckt letztendlich in diesem in die Länge gezogenen Roman.

Auch der Spannungshöhepunkt fehlte mir zum Schluss völlig. Es kam immer wieder sehr kurzzeitig Spannung auf, die aber in der Regel durch langwierige Abschweifungen und Unsinnigkeiten schnell zunichte gemacht wurde und, während Banalitäten im Hintergrund, wie die Diät eines dicken Hydden oder die Geschichte der Stadt Brum, endlose und ebenso endlos langweilige Seiten füllten, hätte ich die beiden Kernthemen, das Auffinden von Frühlingsstein und Schildmaid, fast überlesen, so beiläufig wurden sie nach dutzendfachem Wiederholen der Prophezeiungen dann final abgehandelt.

Zusätzlich sorgten auch die Charaktere nicht für wirklich interessante Momente. Fand ich die etwas steife, förmliche Art bei den Hydden zwar noch nachvollziehbar, aber auch schon nicht wirklich gut umgesetzt, waren Jack und Katherine für mich dann einfach nur noch zu staubig für zwei Heranwachsende in der "normalen", modernen Menschenwelt. Selbst wenn ich berücksichtige, dass beide durch schwere Schicksalsschläge früh erwachsen werde mussten, finde ich sie deutlich zu steif, zu altklug und zu langweilig. Keine Spur von Jugendlichkeit, wie auch das gesamte Buch jegliche Leichtigkeit vermissen ließ.
Allerdings waren Katherine und Jack auch die einzigen, die überhaupt Gefühlsregungen zeigten. Die Hydden dagegen bleiben mir ein Rätsel. Emotionen kann man bei ihnen ewig suchen, auch wenn der Autor sie unablässlich darüber philosophieren lässt.

Leider konnte zusätzlich dazu auch der Schreibstil des Autors mich nicht überzeugen. Die etwas altertümliche Ausdrucksweise und die sehr distanzierte, erzählende und leider häufig abschweifende Art hatten auf den ersten Seiten noch etwas märchenhaftes, wurden aber mit der Zeit immer trockener und einfach nur noch stelzig. Von flüssigem Lesen kann keine Rede sein. Oft umständliche Formulierungen gepaart mit ausladenden Erzählungen über Gott und die Welt, aber selten über etwas für die Handlung relevantes, auf das ich als Leser sehnsüchtigst wartete, taten ihr Übriges, um mich das Buch immer wieder entnervt zur Seite legen zu lassen.

Fazit: Kein Buch für mich. Staubig und trocken geschrieben in einer sehr umständlich wirkenden Sprache. Eine undurchsichtige Handlung voller Ungereimtheiten, halbherzig wirkender Erklärungen und offensichtlicher Widersprüche. Die Charaktere teils langweilig teils unverständlich. Die Handlung kaum vorhanden - ich wartete 500 eiten auf ein spannendes Finale, das nicht kam.
Eine klare Sprache, eine fokussiertere Handlung und 300 Seiten weniger, hätten das Buch vielleicht retten können, aber so war es unertäglich in die Länge gezogen und langweilig. Für eine gute Grundidee und kurze Lichtblicke durch die Beziehung zwischen Jack und Katherine gebe ich noch 2 von 5 Sternen.


Die Tetralogie (mit Links zu Amazon.de):
  1. "Hyddenworld: Der Frühling" (März 2012, engl. Originaltitel: "Hyddenworld: Spring")
  2. engl. Originaltitel: "Hyddenworld: Awakening"
  3. noch nicht bekannt
  4. noch nicht bekannt
Allgemeine Informationen

Ausgabe: Gebunden
Seiten: 527
Verlag :  Klett-Cotta
ISBN: 978-3608946383
Preis: € [D] 22.95

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage